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Circle Green Edelstahl

Edelstahl ist von Natur aus zirkulär, das heißt, es kann durch Schmelzen ohne Verluste immer wieder verwendet werden. Hersteller können diese Eigenschaft nutzen und bei der Produktion hohe Recycling-Quoten erreichen.

Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt von 5,4 Tonnen CO2 pro Tonne Edelstahl, produzieren Hersteller durchschnittlich nur 1,5 Tonnen CO2 pro Tonne Edelstahl. Um die Vorteile dieses Produkts auch für Kunden sichtbar zu machen, müssen produktspezifische Emissionsdaten an die Kunden weitergegeben werden.

Dr. Max Menzel, Head of Sustainability & Technical Customer Service in der Business Line Stainless Europe. Bildquelle: Outokumpu
Dr. Max Menzel, Head of Sustainability & Technical Customer Service in der Business Line Stainless Europe. Bildquelle: Outokumpu

Als Kernelement der Unternehmensstrategie und Leitfaden für die Produktion und alle Aktivitäten des Unternehmens spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. „Das Thema Nachhaltigkeit wollen wir unseren Kunden in seiner gesamten Bandbreite näherbringen und aufzeigen, wie umweltfreundlich Edelstahl heute schon produziert werden kann“, so Dr. Max Menzel, Head of Sustainability and Technical Customer Service in der Business Line Stainless Europe. „Mit Circle Green bringen wir eine komplett neue Dimension von Nachhaltigkeit in die Wertschöpfungskette, reduzieren Umweltauswirkungen und definieren den Maßstab für nachhaltigen Edelstahl vollkommen neu.“

Der finnische Hersteller Outokumpu führt bereits heute das Nachhaltigkeitsranking der Branche an, auch bei herkömmlich produziertem Edelstahl. Die neue Produktlinie “Circle Green” ist bei CO2-Emissionen 92 Prozent unter dem Industriedurchschnitt und 64 Prozent niedriger als in der regulären Produktion des Unternehmens. Diese Reduzierung wurde durch Optimierungen in der gesamten Prozesskette erreicht, insbesondere in der vorgelagerten Rohstoffkette (Scope 3), die den größten Teil der CO2-Bilanz ausmacht. Dies wurde durch CO2-optimierte Ferrochrom-Gewinnung in einer eigenen Mine in Finnland und durch sorgfältige Produktions- und Qualitätsoptimierungen erreicht, die die Energieeffizienz erhöhten. Der Einsatz von Biogas, Biodiesel, Biokoks und kohlenstoffarmem Strom war ein weiterer entscheidender Faktor für die deutlichen Verbesserungen.

Die Produktion des neuen Circle Green Edelstahls ist die erste ihrer Art. Bisher ist es keinem anderen Hersteller von rostfreiem Stahl gelungen, Edelstahl mit so niedrigen Emissionswerten zu produzieren, wenn man die gesamten Klimaemissionen entlang der Produktionskette einschließlich Scope 1, 2 und 3 berücksichtigt. Eine weitere Besonderheit: Bei der Berechnung der Emissionen von Circle Green wurden ganz bewusst keine Klimakompensationen oder -ausgleiche verwendet. Der Schwerpunkt lag vielmehr auf der Verbesserung der eigenen Prozesse und der Lieferkette. Alle Emissionsreduzierungen wurden somit real erzielt und nicht durch sogenanntes Offsetting ausgeglichen.

Vergleich unterschiedlicher Emissionswerte gegenüber den Emissionen von Outokumpu / Outokumpu Circle Green. Bildquelle: Outokumpu
Vergleich unterschiedlicher Emissionswerte gegenüber den Emissionen von Outokumpu / Outokumpu Circle Green. Bildquelle: Outokumpu

Outokumpu hat Circle Green bereits an einige Kunden ausgeliefert und plant, die Produktionsmenge und das Portfolio stetig zu erweitern. „In einigen Produktgruppen sind wir mit Circle Green bereits lieferfähig. Für die Erweiterung des Portfolios werden wir auch unsere Kunden stärker einbinden, um eine nachhaltige Transformation der gesamten Werkschöpfungskette zu unterstützen“, so Menzel.

Outokumpu ist bereits heute ein führender Anbieter von nachhaltigem Edelstahl und hat die niedrigsten CO2-Gesamtemissionen in der Branche. Dies wird ermöglicht durch den hohen Anteil an recyceltem Material (über 90%), das aus der eigenen Mine stammende, nachhaltige Ferrochrom und den hohen Anteil an klimafreundlicher Elektrizität (75%).

Bildquelle: Outokumpu
Bildquelle: Outokumpu

„Wir haben die gemeinsame Verantwortung, den Klimawandel zu verlangsamen, um auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Dazu müssen wir auch hinterfragen, auf welcher Basis wir Entscheidungen entlang unserer Wertschöpfungsketten treffen. Das gilt für uns genauso wie für unsere Kunden“, so Menzel.

Nachhaltigkeit ist dabei kein reiner Selbstzweck des finnischen Unternehmens, das mit rund 1500 Mitarbeitern auch in Deutschland produziert. Die Entwicklungsbemühungen kommen den Kunden direkt zugute, indem die geringstmöglichen CO2-Emissionen letztlich auch die CO2-Bilanz der Kunden durch verminderte Scope 3 Emissionen aus der vorgelagerten Lieferkette verbessern. Outokumpu plant, kurzfristig Informationen zu den Gesamtemissionen entlang der Produktionskette produktspezifisch auf den Auslieferungszeugnissen zu integrieren. Diese sogenannten Product Carbon Footprints enthalten dabei die Scope 1, 2 und 3 Emissionen und berücksichtigen keinerlei Klimakompensationen. Dies ist ein Beweis dafür, dass Edelstahl auch heute schon extrem emissionsarm produziert werden kann – durch echte Produktverbesserungen, die ohne ein Schönrechnen durch Ausgleichsmaßnahmen auskommen.