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Künstliche Intelligenz: Transformation von Produktion und Arbeitsumgebung

Künstliche Intelligenz und effiziente Produktionsabläufe gehören mehr und mehr zusammen. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Gartner Studie 2023, nach der jeder fünfte CEO KI als wichtigste disruptive Technologie benennt. Wo Inflation, Preissensibilität und instabile Lieferketten mit Kundenerwartungen Katz und Maus spielen, stehen Kostenoptimierung, Effizienz und Automatisierung in Produktionsbetrieben hoch im Kurs. Und der Mensch an der Maschine? Einsatz von Technologie verändert Arbeitsplätze in der Fertigung. So entstehen für C-Level und Mitarbeitende zeitgleich Chancen und Herausforderungen, begleitet von Förderungen und Regulierungen.

KI in der Produktion: Innovation und Effizienzsteigerung

KI-basierte Systeme versprechen Produktionsprozesse sowie Arbeitsweisen zu optimieren und somit Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu steigern. Durch Machine Learning (ML) und neuronale Netzwerke analysieren KI-gesteuerte Maschinen große Datenmengen. Das Ziel: vollautomatisierte Fertigungsabläufe, selbstständige Instandsetzung und schonende Ressourcennutzung.

Ob Roboter und Drohnen oder etwa Echtzeit-Tracking von dem Logistikketten: artificial intelligence hat das Potential, die deutsche Industrie in eine innovative Zukunft zu treiben.

Maschinen erledigen repetitive Aufgaben schneller und präziser als menschliche Arbeitskräfte. Hinter dem Einsatz Künstlicher Intelligenz stecken also erhebliche Möglichkeiten – die Umsetzung gestaltet sich jedoch schwierig. Dem Fortschritt steht insbesondere eines im Weg: der Mensch.

Mensch-Maschine-Kollaboration

Eine Bitkom-Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass bislang nur 9 % der befragten deutschen Unternehmen KI einsetzen. 80 % der Unternehmen, die bis jetzt noch keine KI integrierten, halten einen künftigen Einsatz in der Produktion aber für wahrscheinlich. Befragte aus Unternehmen, in denen KI bereits zum Einsatz kommt, schätzen außerdem eher, dass artificial intelligence Arbeitsplätze schaffen wird als schwinden lässt.

Trotzdem verunsichert das Thema noch immer einen entscheidenden Teil hinsichtlich des Abbaus von Arbeitsplätzen. Die Ära von KI in der Industrie bedeutet aber längst nicht das Ende der menschlichen Arbeit, sondern vielmehr eine Neugestaltung der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. So entlasten Cobots menschliche Arbeitskräfte – deren Fokus liegt künftig auf kreativer Intuition und dem Ausbau von Fachkompetenzen.

Die Angst vor KI und deren Folgen hemmt die Innovation hierzulade ebenso wie der Mangel an nötiger KI-Expertise. Andere Unternehmen hingegen treffen hektisch voreilige Entscheidungen bezüglich der Einführung von KI. Sollen Industrie und Produktion in naher Zukunft digitalisiert und KI-optimiert werden, bedarf es einer zügigen und weitreichenden Ausbildung möglicher Fachkräfte, die die Nachfrage bedienen und Deutschland somit im internationalen Vergleich vorantreiben.

Chancen von KI

  • Effizienzsteigerung: KI-gesteuerte Automatisierung optimiert Produktionsprozesse und reduziert den Zeitaufwand für repetitive Aufgaben. Dadurch steigt die Gesamtproduktivität der Industrie.
  • Personalisierte Produktion: KI ermöglicht es, Produkte nach individuellen Kundenanforderungen zu fertigen. Dies steigert die Kundenzufriedenheit und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.
  • Qualitätskontrolle: KI-gesteuerte Visionssysteme erkennen Defekte in Echtzeit, was die Produktqualität erhöht und Kosten senkt.
  • Innovationskraft: KI eröffnet neue Lösungsansätze, die neue Geschäftsfelder erschließen.
  • Arbeitsplatzsicherheit: KI übernimmt monotone, gefährliche oder körperlich schädliche Aufgaben und verbessert somit die Sicherheit der Arbeitsumgebung.

Herausforderungen von KI

  • Datenschutz: Die Verwendung von KI erfordert große Datenmengen. Um den Missbrauch zu verhindern, müssen neue Regulierungen geschaffen sowie Datenschutzrichtlinienimplementiert werden.
  • Kollaboration und Qualifikation: Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mensch und System erfordert zum einen entschärfende Kommunikation innerhalb des Unternehmens, die dem Misstrauen gegenüber Künstlicher Intelligenz entgegenwirkt. Zum anderen mangelt es an qualifizierten KI-Experten, die das mögliche Know-how mit in die Einführungs- und Umsetzungsprozesse bringen. 
  • Komplexität und Implementierung: Die Integration Künstlicher Intelligenz in bereits bestehende Prozesse gestaltet sich als komplex und erfordert Änderungen hinsichtlich der Infrastruktur und Unternehmenskultur.
  • Ethik und Verantwortung: Welche tiefgreifenden Auswirkungen der Einsatz von KI-Systemen auf die Gesellschaft haben wird, ist noch nicht absehbar. Die Herausforderung besteht darin, eben diese ethischen Fragen zu klären und Verantwortlichkeiten festzulegen.
  • Abhängigkeit: Eine zu starke Abhängigkeit vonKI entwickelt sich dann zum Problem, wenn Systeme ausfallen oder fehlerhaft funktionieren. Der Einbau von Redundanzen wirkt dem entgegen.

Agilität als Wegbegleiter

Um die Herausforderungen auf dem Weg zur KI-optimierten-Industrie zu meistern, erweisen sich agile Methoden als Teil der Lösung. Unternehmen lernen aus den Fehlern, die im Rahmen der Agilität gemacht wurde und können daraus lösungsorientierte Arbeitsweisen entwickeln. Insbesondere in puncto Umgestaltung von Unternehmenskultur nehmen flexible Strukturen, offene Kommunikationskanäle und kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten eine unterstützende Funktion ein und schaffen neue Zuständigkeitsbereiche.

Erfahrungsgemäß fürchten hauptsächlich diejenigen den Fortschritt, die keine Verantwortungsträger sind. Agilität baut Unternehmensstrukturen so um, dass Mitarbeitenden viel Verantwortung zukommt und sie interne Veränderungen nicht nur verstehen, sondern aktiv mitgestalten. Pilot-Projekte mit KI-Systemen helfen, die Unsicherheit vor dem Unbekannten zu nehmen und sich langsam an die neuen Arbeitsweisen zu gewöhnen.

Agilität ermöglicht es Unternehmen, KI-Projekte schrittweise zu entwickeln und aufeinander aufbauend in den Produktionsprozess zu integrieren. Eine agile Skalierung fördert nicht nur die frühzeitige Nutzung der Vorteile, sondern ermöglicht zusätzliche eine zügige Anpassung an die wachsenden Anforderungen in verschiedenen Unternehmensbereichen. Eine Symbiose aus agilen Methoden und KI hat das Potential eine dynamische und zukunftsfähige Industrie zu schaffen.


Edgar Ehlers

Autor: Edgar Ehlers
Edgar Ehlers ist Gründer der strategischen Unternehmensberatung ee factor agile consulting GmbH. Der Agilist unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung von agilen sowie schlanken Arbeitsweisen und legt besonderen Wert darauf, dass Transformation auf allen Ebenen stattfindet. Kooperative Zusammenarbeit, die von Klarheit und Respekt geprägt ist – so lautet seine Maxime. Einen weiteren Schwerpunkt von Ehlers bildet die Sanierung agiler Konzerne. In dieser Funktion unterstützt er hauptsächlich namhafte Firmen in der Automobil- und Telekommunikationsbranche und bekleidet dort wichtige Positionen – zuletzt als Vizepräsident des Agile Chapters bei einem führenden Telekommunikationsunternehmen in Deutschland. 
Ehlers hat seine Expertise durch rund 200 Aus- und Weiterbildungen in der systemischen Beratung, New Work, agiler Kompetenz, Strategie, Finanzen und KI-Management erlangt. In seiner Beratung setzt der Interims-CDO auf eine selbst entwickelte 4-Phasen-Methode. Neben Transparenz, Messbarkeit und Urteilsvermögen sind ihm die Ermächtigung der Mitarbeitenden und die Skalierbarkeit der Lösungsansätze wichtige Anliegen.